Omas Sparstrumpf und die Haushaltskasse

Früher waren die Aufgaben zwischen Mann und Frau mehr getrennt und genauer festgelegt als heute. Der Mann ging als Ernährer und Hausvorstand arbeiten, die Frau versorgte Haus und Kinder und kümmerte sich um alle Einkäufe für den täglichen Bedarf. Was heute manchmal etwas abfällig als niedere Hausarbeit betrachtet wird ist im Gegenteil eine anspruchsvolle Aufgabe, denn hier musste Frau Köpfchen und Organisationstalent beweisen, um die Wirtschaft im rechten Lot zu behalten.
Sparsamkeit war oberstes Gebot und die meist knappen Finanzen mussten genau eingeteilt werden. Schließlich gab es nicht einfach so einen Dispokredit oder Kauf auf Raten, wie es heute allerorts üblich ist.

Omas Sparstrumpf und die Haushaltskasse

Omas Sparstrumpf und die Haushaltskasse

Auch heute ist es wichtig, das zur Verfügung stehende Geld gut zu verwalten. Möchte man sich schöne Dinge wie einen Urlaub, die neue Sitzgarnitur oder Haushaltsgeräte anschaffen, so ist es sinnvoller, das Geld erst zu sparen und dann die Sachen zu kaufen. Vielleicht soll ein Finanzpolster angespart werden, um eine Reserve für Unvorhergesehenes zu bilden. Auch wenn ein günstiger Kredit genutzt wird, müssen dafür jeden Monat Raten bezahlt werden, die vom Haushaltsbudget abfließen.

Um einen Überblick über die laufenden Kosten zu erhalten pflegte Oma ein Haushaltsbuch zu führen. Hier wurden alle Einnahmen und Ausgaben akribisch aufgezeichnet und summiert. Im Vergleich der einzelnen Posten konnte dann leicht festgestellt werden, an welchen Stellen Einsparungen möglich wären und wie viel Geld überhaupt gespart werden könnte. Das muss man mittlerweile nicht mehr handschriftlich machen, sondern es gibt dafür bereits spezielle Softwarelösungen.

Dieses Prinzip kann heute genauso angewendet werden. Am besten beginnt man mit einer Auflistung aller fixen Kosten. Das sind solche Ausgaben wie Miete mit Nebenkosten, Versicherungsbeiträge und Kontoführungsgebühren, aber auch Mitgliedsbeiträge für den Sportverein oder Zeitungsabonnements. Jährliche Beträge lässt man mit in die Berechnung einfließen, wenn einfach pro Monat 1/12 der Summe als Ausgabe aufgelistet wird.

Den fixen Ausgaben werden nun die monatlichen Einnahmen gegenübergestellt. Was übrig bleibt kann für alltägliche Ausgaben und für den „Sparstrumpf“ verwendet werden. Soll eine feste Summe monatlich gespart werden, so ist es hilfreich, diese gleich als fixe „Ausgabe“ mit einzuplanen.
Am besten wird die Summe als Dauerauftrag monatlich auf ein separates Sparkonto umgebucht. So gewöhnt man sich leichter ans Sparen und kann dieses Geld nicht aus Versehen mit ausgeben. Oma hatte für solche Zwecke meist eine kleine Büchse, in welche das Geld für Sonderanschaffungen gleich nach dem Lohntag hineinwanderte. Auch Ausgaben für den Urlaub und eine kleine Rücklage für unvorhergesehene Reparaturen sollten mit eingeplant werden.

Um einen besseren Überblick zu erhalten sollte man einige Zeit ganz genau Buch führen und jede auch noch so kleine Ausgabe aufschreiben. Vielleicht kauft man jede Woche eine bestimme Zeitung am Kiosk, die im Abonnement preiswerter wäre. Sind die Parkgebühren teurer als eine Busfahrkarte oder gar ein kleiner Spaziergang zu Fuß? Diese Auflistung kann auch bequem am Computer geführt werden, es gibt verschiedenste Software zur Unterstützung. Bewährte Programme finden Sie zum Beispiel hier.

Wichtig ist auch beim Sparen: Durchhalten! Wenn es mal nicht so gut läuft und die Ausgaben einen Monat doch größer waren als geplant, so sollte man den nächsten Monat wieder weitermachen. Oma würde sich freuen!

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