Aminosäuren (insbes. L-Arginin) und Ernährungsmedizin

Bisher sind fast 300 natürlich vorkommende Aminosäuren bekannt. Wenn es um gesundheitsfördernde Eigenschaften geht, so ist meist die Rede von proteinogenen Aminosäuren, von denen 22 bekannt sind. Oft werden sie vereinheitlichend nur Aminosäuren genannt und haben ihre genaue Bezeichnung daher, dass aus ihnen die Proteine zusammengesetzt sind. Besonders interessant für die Ernährung sind dabei die acht für den Menschen essentiellen Aminosäuren. Auf diese Aminosäuren sind wir zwar angewiesen, können sie allerdings nicht produzieren. Daher muss unsere Nahrung diese essentiellen Aminosäuren enthalten. Darüber hinaus gibt es noch semi-essentielle Aminosäuren die dem Körper in verschiedenen Lebensphasen oder -situationen zugeführt werden müssen beziehungsweise gesundheitsfördernde Eigenschaften haben können. Ähnliches gilt für einige nicht-essentielle Aminosäuren, die darüber hinaus im Falle bestimmter Erkrankungen zusätzlich eingenommen werden.

Aminosäuren (insbes. L-Arginin) und Ernährungsmedizin

Aminosäuren und Ernährungsmedizin

In Kombination mit Vitaminen regulierend auf Blutdruck und Cholesterinspiegel

Besonderes Augenmerk in der Forschung haben dabei in den vergangenen Jahren das essentielle L-Lysin und das semi-essentielle L-Arginin gewonnen. Das „L“ verweist hier übrigens nur darauf, dass es sich um Aminosäuren in ihrer natürlichen Form handelt. In Kombination mit den Vitaminen des B-Komplexes (B2, Niacin (B3), B6, Folsäure (B9) und B12) sowie Vitamin C und E sind hier wichtige Eigenschaften für die Gesunderhaltung der Gefäße entdeckt worden. L-Arginin wirkt dabei gefäßentspannend, während L-Lysin gemeinsam mit dem Vitamin C Hochdruck-Neigungen vermindert und die Gefäßelastizität begünstigt. Selbst in der unterstützenden Behandlung von Patienten mit Hypertonie als auch mit einem zu hohen Cholesterinspiegel konnte der Einsatz der Aminosäuren-Vitamin-Kombination Erfolge erzielen.

Ein Aminogramm verschafft Sicherheit

Um Defizite festzustellen, aber auch um eine optimale Dosierung bei einer medizinischen Behandlung zu ermitteln, kann der Hausarzt über eine Blutentnahme ein Aminogramm erstellen. Diese recht einfache Untersuchung entschleiert häufig auch die Ursachen für ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, depressive Stimmungen sowie eine allgemein erhöhte Krankheitsanfälligkeit.

Eine nach dem Aminogramm ermittelte Zufuhr von Aminosäuren kann hier oft Wunder wirken. Dies kann in Form von speziellen Präparaten erfolgen oder auch über die Nahrung. Im letzteren Falle sind es gerade die eher gehaltvollen und gelegentlich möglicherweise zu Unrecht geschmähten Lebensmittel, die eine reichliche Versorgung garantieren. Eier, Butter, Käse und Nüsse sind wertvolle Lieferanten von Aminosäuren.

Wer es etwas weniger kalorienreich mag, kann auf Hähnchenbrustfilet zurückgreifen. Darin sind alle wichtigen Aminosäuren vorhanden. Auch Bohnen und Erbsen sind zu empfehlen.

Quellen: www.aminosäure.org

Rytlewski, K., et al., „Effects of prolonged oral supplementation with L-Arginine on blood pressure and nitric oxide synthesis in preeclampsia“, European Journal of Clinical Investigation, 2005; 35, 32-37

Wolf, A., et al., „Dietary L-Arginine supplementation normalizes plateleted aggregation in hypercholesterolemic humans“, 1997; JACC Vol. 29, No. 3

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