Messies: Das sind die Symptome

Unordnung und Aufschieberitis, wenn’s ums Aufräumen geht, kennen viele bei sich selbst. Doch wann wird die Unordnung und zunehmende Ansammlung von Gegenständen zum zwanghaften Horten und Messie-Verhalten? In diesem Artikel geht es um die Merkmale und Symptome des Messie-Syndroms.

Messies: Das sind die Symptome

Messies: Das sind die Symptome

Wann spricht man vom Messie-Syndrom?

Das Messie-Syndrom kann als eine psycho-emotionale Befindlichkeitsstörung bezeichnet werden. Es werden immer mehr Gegenstände, darunter auch Müll, in der Wohnung angesammelt, in Verbindung mit einem zwanghaften Verhalten und einer Unfähigkeit, sich von Sachen zu trennen.

Der Name kommt aus dem Englischen und wird von „mess“ abgeleitet, was so viel wie Unordnung oder Durcheinander bedeutet. Messie-Wohnungen haben in der Regel gemeinsam, dass sich der Müll stapelt, Gegenstände unordentlich herumliegen und sich bereits stapeln. Oft ist es auch so, dass kaum mehr Platz zum Wohnen bleibt. Ein zwanghaftes Horten tritt oft in Verbindung mit anderen Problemen in Erscheinung und führt zu der Unwilligkeit, Uneinsichtigkeit oder Überforderung, Abhilfe zu schaffen.

In Deutschland gibt es schätzungsweise zwei Millionen Menschen, die vom Messie-Syndrom betroffen sind. So würde vermutlich jeder in seiner Nachbarschaft mindestens einen Messie haben, wenn auch mit unterschiedlichen Härtefällen.

Die verschiedenen Ursachen des Messie-Syndroms

Wie das Messie-Syndrom entsteht, können Psychologen noch nicht genau sagen. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass Ängste und soziale Phobien, die häufig auf Erlebnisse in der Kindheit zurückzuführen sind, tiefere Ursachen dafür sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Trauma
  • Bindungsangst
  • Angst vor der Einsamkeit
  • Missbrauch
  • Vernachlässigung durch die Eltern
  • Probleme in der Erziehung
  • Selbstwertprobleme
  • Angst vor Mitmenschen

Auch können Schicksalsschläge insbesondere Verluste zum Messie-Syndrom führen wie

  • Verlust allgemein
  • Verlust eines Angehörigen oder Partners
  • Verlust der Arbeit

Betroffene leiden oft auch an Depressionen und Süchten jeglicher Art. Das innere Chaos spiegelt sich im äußeren Chaos wider. Deshalb fällt es schwer, als Messie die Wohnung aufräumen zu müssen.

Die Symptome des Messie-Syndroms

Was dem einen als unnütz und unbrauchbar erscheint, bedeutet dem Messie meist viel und er kann sich nicht davon trennen. Verlustängste und der innere Drang alles Horten zu müssen, stehen weit über dem Bedürfnis nach Ordnung und ästhetischem Lebensraum. Das sind die häufigsten Symptome:

  • Unordentlichkeit in der Wohnung, bis zu extremer Geruchsbildung und problematischer Hygiene
  • Zwanghaftes Sammeln wertloser oder unbrauchbarer Dinge
  • Versäumen oder Aufschieben von wesentlichen sozialen Verpflichtungen
  • Ansammeln von nichtgeöffneten Briefen, Mahnungen und sonstiger Post
  • Handlungsunfähigkeit bei alltäglichen und wichtigen Dingen
  • Mangelndes Zeitmanagement, Gefühl der Zeiteinteilung
  • Soziale Kontakte leiden, es wird ungern jemand in die Wohnung gelassen
  • Überforderung mit der Situation und Hilflosigkeit

Krankenkassen und ihre Stellung zum Messie-Syndrom

Krankenkassen haben das Messie-Syndrom bislang noch nicht anerkannt und es ist auch nicht im internationalen Krankheitskatalog beschrieben. Eine Diagnose wird von den Krankenkassen auch nicht weiter unterstützt. Es sei keine klare Abgrenzung zu anderen Krankheiten möglich, da Messies oft an psychischen und anderen Problemen leiden. So stelle das Messie-Syndrom kein eigenes Krankheitsbild dar.

Hilfe und Behandlungsmöglichkeiten

Wer am Messie-Syndrom leidet, kann professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Fachärztliche Hilfe kann bei der Diagnoseerstellung und Behandlung notwendig sein. Neben der medizinischen Hilfe gibt es auch noch viele andere Möglichkeiten, kompetente Unterstützung zu erhalten.

Wer sich eine Haushaltshilfe leisten kann, ist damit schon mal gut beraten. Die Caritas bietet beispielsweise ein Hausorganisationstraining im Rahmen ihrer Angebote zur Haus- und Familienpflege an.

Auch Coaching sehen viele Experten als effektives Mittel, bei der Organisation und Motivation der anstehenden Aufgaben zu helfen. Das kann zudem auch noch positive Auswirkungen auf die anderen Lebensbereiche haben.

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