Lackkratzer am Auto ausbessern

Kratzer im Autolack sind äußerst ärgerlich. Gerade bei neueren Autos oder gut erhaltenen älteren Fahrzeugen. Besonders ärgerlich sind die kleinen Schrammen und Kratzer für Autobesitzer, die Ihr Kfz hegen und pflegen und selbst immer gut aufpassen, dass der Autolack keinen Schaden nimmt. Aber Lackkratzer passieren leider häufig und oft auch ohne das eigene zutun. Parkplatznachbarn rammen Ihre Autotür beim Aussteigen in die Karosserie Ihres PKW und schon ist es passiert. Genauso können Steinschläge, Splitt Streusalz und kleine Äste von Bäumen Schäden in Form von Lackkratzern auf dem Autolack hinterlassen. Natürlich kann man diese Autoteile in einer Lackiererei oder Karosseriewerkstatt neu lackieren und ausbessern lassen, was aber meist eine Menge Geld kostet und bei kleinen Macken oft auch völlig unnötig ist. Aber bei kleinen und leichten, aber auch etwas tieferen Kratzern im Lack kann man sich meist mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst behelfen.
Unsere Schritt-für-Schritt Anleitung um Lack am Auto zu reparieren und auszubessern zeigt Ihnen die wichtigen Tipps und Tricks und gibt Ihnen Informationen, wie Sie dabei vorgehen sollen.

Lackkratzer am Auto ausbessern

Lackkratzer am Auto ausbessern

Ist der Lackkratzer ein Fall für den Lackstift?

Prüfen Sie vorab unbedingt, ob der Kratzer im Autolack überhaupt mit einem Lackstift ausgebessert werden muss. Die meisten nur leichten und sehr oberflächlichen Kratzer können oft nämlich einfach wegpoliert werden. Gehen Sie mit dem Fingernagel über den Kratzer. Bemerken Sie eine richtige Vertiefung, dann ist diese Schramme ein Fall für den Lackstift. Ist der Kratzer recht eben und nicht vertieft, dann können Sie mit einem Tuch oder Polierpad und etwas Lackpolitur den Kratzer meist wegpolieren. Sind Sie sich unsicher, dann versuchen Sie vorab ruhig den Kratzer durch Polieren weg zubekommen. Ausbessern mit einem Lackstift können Sie dann immer noch, falls dieses fehl schlägt.

Lackkratzer mit Lackstift ausbessern und beseitigen

Kleine und nicht zu tiefe Lackkratzer können Sie selbst sehr gut mit einem Lackstift ausbessern. Sie können den Kratzer einfach mit dem passenden Lack aus dem Stift „auffüllen“ und man sieht ihn fast nicht mehr. Günstiger, schneller und einfacher geht es nicht. Lackkratzer kommen immer mal wieder vor. Auch wenn Sie sich einige Sachen für die Ausbesserung anschaffen müssen, lohnt sich dieses meist, weil sie im Laufe eines Auto-Lebens diese immer wieder benutzen können. Bedenken Sie auch, dass Kratzer im Lack mit der Zeit zum Einfallstor für Rost werden können. Wenn Sie den Kratzer also so belassen, kann es gut sein, dass dieser, je nach Tiefe, nach und nach rosten wird. Dann wird aus dem kleinen Lackkratzer schnell eine Rostbeule, die deutlich aufwendiger repariert werden muss.

Folgende Gegenstände benötigen Sie zur Lackkratzer-Ausbesserung

  • Lackstift in Autofarbe
  • Klarlack für Autolack
  • Auto-Politur
  • Lackreiniger
  • Wasser mit Spülmittel
  • Schleifpapier mit geeigneter Körnung (2500er Körnung)
  • weiche Tücher

Lackkratzer am Auto ausbessern – leicht gemacht

Zuerst sollten Sie sich einen Lackstift in der Farbe Ihres Autos besorgen. Jeder Autolack eines Herstellers hat eine bestimmte Farbnummer. Diese Lack-Nummer steht oft im Motorraum (meist bei der Fahrgestellnummer), in der Innenseite der Autotür (Fahrerseite) und immer häufiger auch im Benutzerhandbuch des Autos. Finden Sie die Nummer nicht, fragen Sie bei Ihrem Autohersteller bzw. Autohaus nach. Diese sind Ihnen sicher behilflich und können den entsprechenden Lackstift auch gleich besorgen. Wenn Sie die Nummer des Lacks haben, können Sie den Stift auch in diversen Online Shops bestellen.
Besorgen Sie sich ebenfalls den Klarlack, Lackreiniger, Auto-Politur und Schleifpapier. Diese bekommen Sie im Autohandel und natürlich auch in jedem Baumarkt.

Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie die Ausbesserung nicht bei direkter Sonneneinstrahlung auf dem Lack vornehmen. Die Außentemperatur sollte günstigerweise zwischen 10-25 Grad C liegen.

Schritt für Schritt Anleitung zum Lackkratzer ausbessern

  • Zuerst reinigen Sie den Kratzer und ein wenig vom umliegenden Autolack. Dazu greifen Sie zu warmem Wasser mit etwas Spülmittel und weichen, sauberen und fusselfreien Tüchern. Das Spülmittel entfernt hartnäckigen Dreck, Staub, Fett und andere Verunreinigungen. Nach dem Reinigen wischen Sie mit einem neuen Tuch noch mal alles gut trocken.
  • Mit dem Lackreiniger und einem sauberen (staubfreien) Tuch wischen Sie nun noch mal den Kratzer und Fläche darum herum gut ab. Lassen Sie nach dem Arbeitsschritt alles gut trocknen.
  • Nehmen Sie nun den Lackstift und schütteln diesen gut durch. In den meisten Lackstiften ist eine Kugel, die hin und her schlägt, wenn Sie den Lackstift schütteln. Dieses mengt die Farbe gut durch.
  • Von dem Lackstift nehmen Sie nun die Kappe ab und streichen ganz vorsichtig ein wenig von der Farbe auf den Kratzer. Sind Sie sich unsicher wie Sie mit dem Lackstift richtig umgehen sollten, üben Sie erst mal kurz auf einem Stück Pappe oder Papier um ein Gefühl dafür zu bekommen. Sie sollten unbedingt ein wenig handwerkliches Geschick mitbringen, damit dieser Arbeitsschritt auch gut gelingt. Falls Sie selber hier nicht so begabt sind, fragen Sie eventuell einen Freund oder Bekannten, der eine ruhige Hand hat. Ist der Kratzer doch etwas tiefer, müssen Sie mehrfach mit dem Lackstift über den Kratzer im Lack gehen. So lange, bis der Kratzer bündig aufgefüllt ist. Lassen Sie nach jedem Auftragen des Lacks diesen ein wenig trocknen, bevor Sie erneut mit dem Lackstift die Schramme auffüllen. Wie gesagt muss der Lack bündig aufgefüllt werden. Das heißt es darf kein „Graben“ vorhanden sein und auch ein „Berg“ sollte unbedingt vermieden werden. Schauen Sie sich von allen Seiten Ihr Werk an, ob der Lack ausreichend aufgetragen ist.
  • Nun sollten Sie einige Zeit warten, bis der aufgetragene Autolack komplett durchgetrocknet ist. Pauschal kann man sagen, dass je nach Witterungsverhältnissen, Temperatur und Autolack dieses gut eine Stunde benötigt. Warten Sie besser zwei Stunden um sicher zu sein.
  • Nun greifen Sie zum Klarlack und tragen diesen dünn auf die ausgebesserte Stelle mit dem ehemaligen Lackkratzer auf. Lassen Sie nun den Klarlack wieder gut 1-2 Stunden durchtrocknen.
  • Um nun etwaige Unebenheiten auszugleichen, nehmen Sie nun das spezielle Schleifpapier. Feuchten Sie es bitte an und gehen Sie vorsichtig und langsam über die ausgebesserte Stelle und passen die Oberfläche an. Prüfen Sie mit dem Finger, ob die Stelle nun gleichmäßig ist, falls nicht, bearbeiten Sie sie so oft mit dem feuchten Schleifpapier, bis die Stelle angeglichen ist.
  • Anstatt des feuchten Schleifpapiers können Sie den ausgebesserten Kratzer auch mit einem Tuch und Lackreiniger mit Mikro-Schleifkristallen polieren. Das ist sicherer, dauert aber länger, als die Variante mit dem Schleifpapier.
  • Anschließend polieren Sie nun die Lackstelle mit einem sauberen (neuen) Tuch und tragen dann abschließend den Autowachs auf, lassen diesen antrocknen und polieren dann mit einem Tuch wieder glatt, blank und glänzend.

Der ehemalige Kratzer im Autolack sollte nun auf den ersten Blick gar nicht mehr zu sehen sein und wenn Sie ordentlich gearbeitet haben, sollte er auch von nahem kaum noch zu erkennen sein.

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