Zuhause sicher sein und das auch noch im Alter: was kann man tun, wenn man Hilfe braucht?

Auch im höheren Alter noch eigenständig in den eigenen vier Wänden leben: das wünschen sich viele. Glücklicherweise gibt es längst eine ganze Reihe an praktischen Dingen und Ideen, mit denen man selber für ein Plus an Sicherheit zuhause sorgen kann und im Notfall schnell Hilfe verständigen kann.

Zuhause sicher sein und das auch noch im Alter: was kann man tun, wenn man Hilfe braucht?

Zuhause sicher sein und das auch noch im Alter: was kann man tun, wenn man Hilfe braucht?

Die Wohnung an das Alter anpassen und Stolperfallen eliminieren

Oft wird es eher als kleiner Witz angebracht, doch es ist tatsächlich wahr: die meisten Unfälle passieren im Haushalt! Umso wichtiger ist es im Alter, das eigene Zuhause möglichst sicher zu gestalten. Steile Treppen oder ein rutschiger Fußboden sind nur zwei der Klassiker mit jeder Menge Stolpergefahr, der man sich vor allem in Bezug auf die Sturzgefahr bewusst sein sollte. Schon mit kleinen Veränderungen lässt sich die Wohnung sicherer gestalten. Teppiche mit entsprechend rutschfester Unterlage in den Wohnräumen und rutschfeste Teppichstufen auf den Treppen sind ein Muss. An die Treppen gehören ebenso rutschfeste und griffige Geländer und auch im Badezimmer können Haltegriffe seitlich der Toilette oder in der Dusche einen großen Unterschied für den sicheren Bewegungsspielraum in den eigenen vier Wänden machen. Wie wäre es mit einer kompletten Badsanierung, bei der das Badezimmer modernisiert und gleichzeitig etwa mit einer bodengleichen Dusche für einen sicheren Einstieg altersgerecht umgebaut wird? Nicht zu unterschätzen ist eine gute Beleuchtung. Im Halbdunkel den Weg ins Badezimmer suchen ist kein Vergnügen und man ist schneller gestolpert, als man schauen kann. Sehr praktisch sind Leuchten mit Bewegungsmelder, die sich automatisch anschalten und ausschalten.

Für eine schnelle Kontaktaufnahme im Notfall sorgen

Ein Sturz oder ein Schwindelanfall: im Notfall ist schnelle Hilfe gefragt. Vielleicht ist man im Zweifelsfall bewegungsunfähig oder aus dem Schockmoment heraus nicht fähig, den Weg zum Telefon zu finden und eigeninitiativ Hilfe anzufordern. Der Hausnotruf kann hier ein echter Lebensretter sein. Dabei handelt es sich um ein Armband mit einem kleinen Notrufknopf. Dieses kann am Handgelenk oder als Kette um den Hals getragen werden und ist somit im Alltag immer mit dabei. Sollte ein Notfall eintreten, muss man lediglich den Knopf drücken und schon wird automatisch Hilfe angefordert. Hausnotrufe funktionieren üblicherweise mittels SIM-Karte über das Mobilfunknetz und werden von verschiedenen Organisationen wie unter anderem dem Deutschen Roten Kreuz oder der Johanniter Unfall-Hilfe angeboten. Abhängig von der Pflegestufe kann eine Kostenbezuschussung über die Pflegekasse erfolgen. Üblicherweise handelt es sich beim Hausnotrufsystem um Kosten im monatlich lediglich zweistelligen Bereich, sodass diese große Hilfe für den Notfall eine recht preisgünstige Unterstützung darstellt.

Notfallzeichen mit der Familie absprechen

Ergänzend zum Hausnotruf empfiehlt es sich immer, im Handy einen Notfallkontakt zu speichern. In der Regel ist es möglich, im Handy individuelle Kurzwahltasten mit Telefonnummern einzuspeichern. Ein Tastenklick reicht dann aus, um den Kontakt anzurufen. Ein weiterer Tipp für mehr Sicherheit ist es, zum Beispiel mit Familienmitgliedern bestimmte Klingelzeichen zu vereinbaren. So weiß der oder die Angerufene im Notfall genau, dass nicht nur für ein Plaudergespräch angerufen wird, sondern ein Notfall besteht und man unbedingt ans Telefon gehen sollte beziehungsweise je nach Vereinbarung direkt vor Ort vorbei geschaut werden sollte. Übrigens: vom Treppenlift bis zum Elektromobil für den Wocheneinkauf halten Portale wie mein-zuhause-im-alter.de viele weitere hilfreiche Tipps für einen nicht nur sicheren, sondern auch mobilen Alltag in den eigenen vier Wänden bereit.

Gegenseitige Nachbarschaftshilfe für das Wohlergehen

Auch mit den Nachbarn lassen sich individuelle Kontaktvereinbarungen besprechen. Mit gegenseitiger Nachbarschafthilfe und einem gegenseitigen Blick aufeinander entsteht ein soziales Netz, das ein Plus an Sicherheit beim Wohnen in den eigenen vier Wänden im höheren Alter bietet. Die Vereinbarungen können ganz individuell sein. So könnte man zum Beispiel vereinbaren, dass man sich gegenseitig mit der Nachbarin jeden Morgen eine kurze SMS schreibt. Sobald keine SMS eintrifft, klingelt der andere bei einem zuhause beziehungsweise verschafft sich gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Ersatzschlüssels selber Eintritt in die Wohnung und schaut nach, ob alles in Ordnung ist. Wer es noch einfacher mag, kann mit Hilfe von gegenseitigen Erkennungszeichen wie einem morgendlich aufgezogenen Fenstervorhang sicherstellen, dass es dem Gegenüber gut geht.

Wenn es um gelungenes Wohnen im Alter in den eigenen vier Wänden geht, geht es zum einen um ein barrierefreies und sicheres Wohnumfeld. Sich frei bewegen können und dabei dank kleiner Hilfsmittel wie Haltegriffen und rutschfesten Bodenbelägen sowie einem barrierefreien Badezimmer unschöne Zwischenfälle wie Stürze bestmöglich vermeiden – das ist essentiell, um sich noch lange Zeit wohl und sicher im eigenen Zuhause fühlen zu können. Zum anderen ist es die soziale Kontrolle, die man nicht als Kontrolle im negativen Sinne, sondern als willkommene Hilfestellung für den Notfall ansehen sollte. Vom Hausnotruf bis zur gegenseitigen Nachbarschaftshilfe sind hier viele unkomplizierte Lösungen denkbar, die sich auch ideal miteinander kombinieren lassen.

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